Archiv für den Monat: Juli 2016

Der unerwartete Winddreher

In der letzten Nacht gab es nicht viel Schlaf, dafür aber jede Menge Action. Nachdem wir gestern morgens das Städtchen Vathy im hinteren Winkel des gleichnamigen Limani (Golf) besichtigt und einige Einkäufe – insbesondere frisches Obst und Gemüse – getätigt hatten, gönnten wir uns noch ein leckeres Eis. Danach laufen wir zurück in die  Skhoinos. Wir hatten uns einen schönen Ankerplatz ausgesucht.

Ormos Skhoinos/Insel Ithaka

Unter Bäumen mit einem kleinen eigenen Sandstrand. Der nächste Ankerlieger 200 m entfernt, alles ok. Wir stecken wie immer reichlich Kette und legen zwei Landleinen genau in die erwartete Windrichtung nach NE. Dagmar bereitet uns ein leckeres Mal. Als wir gerade beim zweiten Bierchen angekommen sind, dreht der Wind innerhalb von Minuten auf W – NW – ungünstig, aber nicht schlimm. Eine Stunde später – der Wind hatte bis 25 kts aufgefrischt, stellt sich dann noch Schwell ein, der innerhalb kurzer Zeit so sehr zunimmt, daß sich bei mir erste Fluchtgedanken einstellen. Wenig später bestätigt sich diese Ahnung, unser Anker slipt. Also Fender an die Landleinen binden und abwerfen, Anker aufholen und nun in stockfinsterer Nacht ein neues Ankermanöver einleiten. Wir ziehen uns in die Mitte der Bucht auf eine größere Wassertiefe zurück und stecken den Anker neu in den Grund, 65 m Kette drauf und gut is. Dagmar bleibt zur Sicherheit erst mal bei laufender Maschine am Ruder und Heike und Ewald unterstützen beim Überwachen der Position. Ich schwinge mich mit Handscheinwerfer und Handkompass ins Dingy und berge unsere zurückgelassenen Landleinen. Eine Kräfte raubende Aktion, wenn das Dingy nicht beschädigt werden soll.  Zurück an Bord hat sich die Peilung nicht verändert und wir richten uns wieder häuslich ein. Das ist doch noch ein „Döschen“ wert. Der Rest der Nacht ist dann relativ ruhig.

am nächsten Tag ist die Unbill der Nacht schon wieder vergessen

Heute fahren wir dann zu einem weiteren Highlight dieser schönen Insel, nach Kioni.
Kioni ist ein traumhaft gelegenes Fischerdörfchen, das sich in den letzten Jahren zu einer touristischen Hochburg wandelt. Entsprechend sind die wenigen geeigneten Liegeplätze am Stadtkai schnell belegt. Wir sind gerade so rechtzeitig vor Ort, dass wir in eine frei gewordene Lücke nutzen können. Aus Tradition, gehen wir ins Café CALYPSO auf einen Trink. Danach heißt es Wasser tanken und für den Abend einen Tisch im Three Mills zu reservieren. Den störischen Schlauch habe ich gerade in der Backskiste verstaut, als die bekannte Welle der an der Bucht vorbeiziehenden Fähren von Italien in Richtung Patras ohne Erbarmen zuschlägt. Die Kette streckt sich und bevor ich die Passarella sichern kann, fliegt uns die Halterung der Selben nach dem ersten Anstoß an der Kaimauer um die Ohren, segeln heißt auch, reparieren an den schönsten Plätzen der Welt, nun denn.

Wind: NW-W 4-6 Bft
Etmal: 4 nm

Der Wind und die Vorhersage

27.07.
Aus der Varko fuhren wir bei gemächlichem Wind in den Porto Spilia auf Meganisi zu Babis und Panos. Wir haben das Glück, immer einen schönen Liegeplatz zu bekommen, CALYPSO ist hier schon bekannt! Hier laben wir uns bei leckerem Essen zu noch günstigen Preisen und räumen einige Mißverständnisse unter der Crew aus. Schön, wenn man miteinander zielorientiert und kultiviert diskutieren kann.

Ormos Varko mit Beach Club und Restaurant

 

Wind: SW-W 2-3 Bft
Etmal: 10 nm

 

 

28.07.
Am nächsten morgen gehen wir nach kräftigem Frühstück bei Babis gegen Mittag Anker auf. Es ist kein verwertbarer Wind angesagt, weshalb wir nur schnell um die Ecke motoren, um im Porto Atheni einen schönen Ankerplatz auszusuchen. Atheni ist gegen fast alle Winde geschützt, sogar ein wenig gegen NE, wenn man in der NW-Ecke liegen kann. Ein karibischer Traum! Am nahen Riff gehts zum Schnorcheln, später zum Joggen um die Halbinsel und abends in die Konoba, vor der heute glücklicherweise nicht so viele Charterer angelegt haben. „Gefürchtet“ sind hier die Flottillen, die mit 10 und mehr Booten einfallen wie die Heuschrecken und von ihren Admirälen und einem Helfer mit lauten Kommandos und der tatkräftigen Unterstützung eines Dingys, mit Heckanker an den Steg bugsiert werden. Abends bleibt dann kein Auge trocken und der Lärmpegel ist entsprechend.

Porto Atheni

 

 

 

Wind: umlaufend 0-1 Bft
Etmal: 6 nm

29.07.
So ist es nun mal hier im Ionischen Meer, morgens kaum Wind aber ab Mittag – besonders in den Pässen zwischen den Inseln – stellt er sich verlässlich ein. So auch heute, mit 20 kts Wind aus SW rauschen wir hoch am Wind nach Süden, wir wollen in der One House Bay auf Atokos einen Stop zum Schwimmen einlegen. Nachdem wir die Segel eingeholt haben und eben die Einfahrt zur Bucht erreichen, startet eine Böe ihr listiges Gebläse mit mehr als 25 kts. Gar nicht so einfach gegen den wechselnden Wind die Landleine zu belegen. Wir gönnen uns 3 Versuche bei weiter zunehmendem Wind – ohne Erfolg. CALYPSO ist bei diesen engen Platzverhältnissen nicht in Position zu bringen/zu halten. Wir entscheiden uns gegen Schwimmen und für Segeln, denn draußen bläst es noch immer mit 25 kts. Daher erreichen wir auch – trotz gekürzter Segelfläche – flott die Bucht Filiatro auf Ithaka. Der Anker fällt gegen 16.30 Uhr und gräbt sich schnell in den Sandboden, die Windlupe zeigt noch immer 5 Bft. Genügend Platz, erlaubt uns 55 m Kette zu stecken und so sind wir erst mal sicher.

Gegen 2200 Uhr lässt der Wind dann merklich nach und wir können ruhig schlafen.

 

Wind: SW 2-6 Bft
Etmal: 19 nm

Abschied und Begrüßung

Gestern gingen Gesine und Uli von Bord

Gesine und Uli gehen von Bord

und Heike und Ewald sind aus Deutschland angekommen, um mit uns die nächsten zwei Wochen gemütlich durch das Ionische Meer zu gondeln. Nach dem wetterbedingten Zeitdruck der letzten zwei Wochen, ein geruhsames Unterfangen.

 

Die neue Crew packt kräftig beim Aufklaren von CALYPSO mit an, dennoch brauchen wir den zweiten Hafentag, um mit unserer Wäsche klar zu kommen. In der Cleopatra verfügt man zwar über drei vorbildliche Profi-Waschmaschinen und einen elektrischen Trockner, aber andere Segler müssen auch waschen.

Heike sichert den Maststieg

Wir können gegen Mittag auslaufen. Das Angebot des freundlichen Marinero, uns zu unterstützen, lehnen wir dankend ab. Hat er doch gestern beim Anlegen, entgegen meiner schon nachdrücklichen Anweisung „don´t fix it!“, unsere Spring viel zu kurz festgelegt ohne das Aufstoppen des Bootes abzuwarten. CALYPSO mag nun mal möglichst keinen Kontakt mit dem Steg, diesmal rumste es jedoch vernehmlich, das Manöver war gehörig mißlungen.

Radarinspektion

Heike und Ewald freuten sich, dass es jetzt dann losgehen sollte. Unter Maschine passierten wir den Kanal und konnten danach sofort Segel setzen. Die Windvorhersage versprach zwar keinen Wind, wer aber die Gegend ein bisschen kennt, weiß, Preveza hat eine Düse und Lefkas eine hohe NW-Ecke, sodass sich mit Wind aus WSW erhebliche Kap- und Düseneffekte ausmachen lassen. Dem zu Folge hatten wir die 6 nm bis zur Nordeinfahrt des Kanals von Lefkas in weniger als einer Stunde zurückgelegt. Vor der Einfahrt drängten sich schon einige Segler, da die Öffnungszeiten aufgrund von derzeitigen Baumaßnahmen erheblich reduziert sind. Ein Teil des ehemaligen Landvorsprungs war abgetragen worden, die Brücke wird verändert und der Kanal künftig mehr als doppelt so breit sein, als bisher. Zwei Stunden hatten wir zu warten und mußten derweil unser Ankermanöver nach einiger Zeit wiederholen, da der Anker trotz max. Kettenlänge (65 m) bei starkem Schwell und 6 Bft vorsichtig slipte.

Am Abend ankern wir in der Ormos Varko, einer herrlich weiten Bucht mit gut haltendem Grund vor einer Ferienanlage und verbringen, von einigen nächtlichen Fallböen abgesehen, eine ruhige Nacht.

Wind: 1 – 6 Bft
Etmal: 21 nm

Wind und Vorurteile

Die letzten beiden Tage waren seglerisch nicht gerade erbaulich – NULL Wind aus allen Richtungen.

Kleine Anekdote am Rande, wir wollten in der Gouvia unser Permit verlängern und im Supermarkt einkaufen.
Wir betreten die Port Authority eine gute halbe Stunde vor DIenstschluß, der Mitarbeiter scheint nicht erfreut und bittet uns erst einmal das CLOSED-Schild auszuhängen und das Rollo herunterzulassen??? Nach einigem Zögern und Zaudern hat er das entsprechende Formular (halbe DIN A 4 Seite) gefunden, schaut mich immer wieder an und fragt mich schließlich, woher wir kämen und wohin wir den wollten. Dann fragte er mich, ob wir das Formular nicht in Preveza erwerben könnten, er müsse sonst soviel ausfüllen. Auch die Verkäuferin im Supermarkt gibt uns das Gefühl ein Störfaktor bei der Unterhaltung mit ihrer Kollegin zu sein. Der erste Eindruck für einen Außenstehenden könnte hier durchaus in die Richtung „typisch griechisch“ gehen.
Glücklicherweise haben wir am nächsten Tag auch die andere Seite kennengelernt. Die Beamten der Port Authority in Preveza erschienen nicht nur klar strukturiert, fleißig, kompetent, zuvorkommend und hilfsbereit, sondern brachten das auch noch außerordentlich freundlich zum Ausdruck. Ähnliches widerfuhr uns in der Bäckerei und in der Marina Cleopatra. Aufatmend stellen wir fest, das Vorurteil bleibt unbestätigt. Es gibt, wie überall, jene und solche.

Die eiserne Genua lief über 15 Stunden und brachte uns Preveza ein gutes Stück näher. Die Nacht verbringen wir in der Ormos Lefkimmi, eine weite Bucht mit gut haltendem Sandgrund im Süden Korfus.

Die letzten 12 nm durchschreiten wir nur mit dem Blister bei achterlichem Wind im Durchschnitt mit 7 kts, ja CALYPSO kann auch schnell.

vorheißen

 

 

Windfang

flott

 

 

 

 

 

 

 

 

Die andere Zeit verging mit kleinen Reparaturen, Lesen, Musik hören.
Unter Genua erreichen wir unseren Ankerplatz im Norden der Stadtmarina.
Der Sensor des Windanzeigers klemmt wohl und da Dagmar die leichteste ist, wird sie in den Mast gezogen, um das Problem zu lösen. Ausgestattet mit entsprechendem Werkzeug, Druckluft und Schmiermittel hat die Capitania das Rädchen alsbald überredet, seine Aufgabenwahrnehmung fortzusetzen.

 

Abends sind wir von der Crew zum Abschluß-Essen eingeladen, wir suchen ein uns bekanntes typisch griechisches Lokal auf und werden vom Chef durch die Küche geführt. Wir suchen uns einige Leckereien aus und erleben einen feuchtfröhlichen Abend.

 

Wind: meist 0 – 3 Bft, in Böen gerne auch etwas weniger
Etmal: 42 nm und
44 nm

 

Wind und Wellen

Der Abflugtermin von Gesine und Uli macht es erforderlich, die Überfahrt nach Erikoussa heute anzugehen, auch wenn Wind und Welle vielleicht nicht ganz nach dem Geschmack der Crew sind.
CALYPSO ist ein sicheres Boot, dem diese Bedingungen rein gar nichts ausmachen.

Anfänglich geht es flott dahin. Die Welle hält sich noch in Grenzen. Später, als wir das erste Reff ins Groß einlegen wollen, geht der Sicherungsring des Groß- Schothornblocks auf und davon, der Bolzen gleich hinterher, also Groß bergen und reparieren. Später legt der Wind wieder heftig zu, wir binden das 3.Reff ins Groß und das 2. in die Genua. CALYPSO stürmt auf fester Bahn mit bis zu 8,6 kts durchs aufgewühlte Wasser, sodass Othonoi bald in Sicht kommt (ganz schön gut bei einer Rumpfgeschwindigkeit von 7,6 kts)

gute Fahrt

Nachmittags können wir die Reffs wieder ausschütten und herrlich Segeln. An Othonoi vorbei geht es in die Südbucht von Erikoussa. Beim Einholen der Genua stellen wir nahe dem Achterlik mehrere aufgegangene Nähte fest, die dringend nach Nähzeug verlangen.
Somit ist die Weiterfahrt erst mal verschoben. Morgen wollen wir dann nach dem Frühstück eine Nähstunde einlegen.

nach einer Stunde Näharbeit, eine weitere Schadstelle

schön, dass das Wetter so ruhig bleibt

 

 

 

 

ganz schön dünn

 

Stich für Stich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wind:2-6 Bft, in Böen gerne auch etwas mehr
Etmal:63 nm

Plan und Wirklichkeit

Drei Tage lagen wir eingeweht in Vieste fest. Der NW-Wind stand mit bis zu 40 kts (mehr als 70 km/h) auf der Hafeneinfahrt. Die Brecher stoben durch den Vorhafen, der gegenüber der Einfahrt nach Süden hin offen angelegt ist, die Grundseen färbten das Wasser fast schwarz.

Abwettern!

 

Mit Stadtbesichtigung und kulinarischen Köstlichkeiten vertreiben wir uns die Zeit.

Brecher in der Hafeneinfahrt

Brecher in der Hafeneinfahrt

 

 

 

Heute hat der Wind merklich nachgelassen und, wichtiger, die Hafenausfahrt ist offensichtlich wieder passierbar, da die Fischer morgens rausfahren, um ihrem Beruf nachzugehen.

 

 

wenn ich so liege Herr Doktor, dann gehts

Wir sollten einiges an Zeit aufholen und beschließen, direkt Korfu anzusteuern. Der Tag entwickelt sich gut, der Raumschotskurs bei 5 – 6 Windstärken (Bft) bringt uns schnell voran und die Crew an den Rand der Körperbeherrschung, aber nachdem Neptun geopfert worden war, wuchsen wieder langsam die Seebeine. Gegen Morgen macht es dann richtig Spaß bei nurmehr 4 Bft die Wellenkämme abzureiten. Zwei Stunden später geht die Sache wieder in die andere Richtung, die Wellen erreichen schon mal vier Meter und der Wind durchbricht die 30 kts-Marke immer öfter, bei klarem blauem Himmel.
Als dann Olympia Radio für die kommende Nacht , in der wir Korfu erreichen würden, für diesen Bereich 9 Bft (Sturm bis 90 km/h) ankündigt, beschließe ich nach Süden abzulaufen und in der Nähe von Otranto eine geschützte Bucht aufzusuchen. Ok, wir sind wieder in Italien, allerdings war das mit Bucht nix! Überall Bojen und kleine Bojen mit Tampen, die teilweise – mehrere Meter lang –  im Wasser der engen Bucht treiben. Bei 6 Bft möchte ich hier kein Ankermanöver wagen, also weiter. Als letzte Alternative bleibt uns ja immer noch die Marina Leucca, ganz an der Ecke des italienischen Absatzes.

Beim Abklappern der Küstenlinie fällt mir die günstige Lage des Minihafens Porticiolo dei Tricase auf und ich erreiche den Hafenmeister über Telefon, der uns den letzten Platz an seinem Steg zusagt.

Porticiolo dei Tricase

Porticiolo dei Tricase

Schon in der Einfahrt können wir einen Blick auf dieses wildromantischen Örtchen riskieren, da hier keine Welle steht und die Windabdeckung einigermaßen funktioniert. Bei Seitenwind fahre ich drei Versuche, um den Anker an die Stelle zu legen, die der Marinero in seinem Gummiboot mit chirurgischer Präzision ausgesucht hat, überall Moorings, Bojenleinen und angelnde Kinder. Gerade mal gut 20 m Ankerkette können wir auslegen, bis wir am Kai die Leinen belegen. 40 € inkl. Strom und Wasser scheint uns – bei dem herrschenden Wetter – erträglich und wir belohnen uns mit einem leckeren Abendessen bei dem Deutsch sprechenden Wirt der „Mia Coucina“, einst Taekwondo-Lehrer in Wuppertal-Elberfeld.

Wind: 4-7 Bft
Etmal: 154 nm

Wind und Strömung

Das Wetter soll in den nächsten Tagen heftiger werden, also geht es heute los, quer über die Adria. Die Nacht war –bis auf ein paar Fallböen ruhig und am Morgen ist es einfach herrlich im klaren Wasser der einsamen Bucht ein erfrischendes Bad zu nehmen. Danach gibt es Ulis Rührei und weitere Zutaten, die uns bei dem bevorstehenden anstrengenden Tag die nötige Kraft geben sollen.

Schon gleich nach dem Rausfahren steht der Wind von heute gegen die heftige Welle von Gestern, CALYPSO bockt eingerefft bei 25 kts Wind und nimmt viel Wasser über – gut für das trockene Teak, schlecht für die Crew. Der Wind nimmt im Tagesverlauf weiter zu, die Welle passt sich jedoch dem Wind an und CALYPSO tanzt nun über die bis zu 3 m hohen Wasserhügel und – täler. Gegen Abend nimmt der Wind schnell ab, aber die Welle lässt die Segel nicht mehr stehen, zwangsläufig motoren wir die letzten 6 nm und legen um kurz nach Acht bei Catarina am Schwimmsteg in Vieste an.

Nach einem kurzen Rundgang und einem üppigen Mal fallen wir spät abends müde in die Kojen

Abwettern!

Abwettern!

 

Am nächsten Tag frischt der Wind so heftig auf, dass nicht mal die Fischer den schützenden Hafen verlassen. Wir finden, dass wir gestern schon einen guten Weg des Abwetterns gefunden haben, also stellen wir uns alternativen Zeitvertreib ein. Rasieren muss Mann sich auch mal, um wieder gesellschaftsfähig zu sein. Hier in Vieste hatte ich letztes Jahr einen guten Barbier aufgetan, ein kurzer Blick auf den Stadtplan und auf geht´s!

vorher

 

 

 

 

 

nachher

 

 

 

 

 

Wind: NW 5-6
Etmal: 63 nm

Ruhe und Eile

Um 16:30 Uhr erwarten wir unsere Gäste. Also noch schnell mal zum Konzum nach Rogoznicva und die letzten Sachen einkaufen. Wir gehen Anker auf in unserem heimeligen Eckchen und setzen sogleich Segel, auf dem Holebug zwar, aber da sind noch ein paar Inseln zu umschiffen, bevor wir auf Kurs gehen können. Bis Höhe Trogir läuft es gut, dann wird der Wind so schwach, dass wir nicht mal zwei kts zu Stande bringen, zu langsam für den heutigen Tag. Wir setzen ein paar Liter Diesel ein um rechtzeitig unsere neue Crew in der Marian Kaštel in Empfang nehmen zu können. Gerade als wir anlegen, klingelt das Telefon, sorry, erst das Boot dann alles andere. Gesine und Uli sind mit einer Stunde Verspätung in Split gelandet, haben sich ein Taxi genommen und stehen nun mit Sack und Pack auf dem Steg, gerade sind wir fertig mit dem Herrichten der Gästekabine.

Freudige Begrüßung und Besprechung des weiteren Vorgehens. Heute ist das Endspiel der EM zwischen Portugal und Frankreich, Portugal wird Europameister im Fußball.

Nach einem sehr kommunikativen Abend, mit viel Wein fallen wir nach Mitternacht in die Kojen.

Wind: anfänglich S – SW 3, später S 1
Etmal: 26 nm

 

Uvala Kosirina und die Zahnärztin

Diese Uvala Kosirina lässt uns nur schwer los!

Am Tag nach dem Fußballspiel gegen Italien, beschließen wir morgens kurzfristig, uns zu versorgen und nochmal zurückzufahren in diese schöne Campingbucht. Nach drei Tagen, es gibt schönen leichten Wind und blauen Himmel, fahren wir nach Murter-Hramina, um uns zu versorgen und da war ja noch die Sache mit dem Inlay. Es soll einen Zahnarzt geben, der mir da weiterhelfen könnte.
Der Versuch am Nachmittag ist nicht erfolgreich, „heute Geschlossen, morgen ab 07:30 Uhr“.

Am Abend müssen wir dann das unglückliche Ausscheiden der deutschen Elf gegen „Les Bleu“ erleben, es hat nicht sollen sein.

einer der schönsten Orte der Adria, Primosten

einer der schönsten Orte der Adria, Primosten

Der Morgen graut und mir auch. Gegen 08:00 Uhr bin ich beim Zahnarzt, die eine Ärztin ist, ich werde freundlich begrüßt und gebeten zu warten. Zuerst kommt mal Klönschnack, Kaffee und Morgentoilette (hier geht’s richtig gemütlich zu), dann ab auf den Stuhl. Sorgfältig wird der Zahn präpariert und das „Goldstück“ wieder an seinen Platz geklebt, passt, Danke. Das ganze kostet dann überragend günstige 13,50€.

Wenig Wind bringt uns zurück in die „Kosirina“, wo wir eine letzte Nacht verbringen.

Heute sind wir – wieder sehr gemütlich – über Primosten, nach Rogoznica gesegelt, der kleine Umweg war aus nostalgischen Gründen nötig. Hier haben wir mit Heike und Ewald – die in zwei Wochen an Bord kommen wollen – in 2009 unseren 15. Hochzeitstag gefeiert.

In der Ansteuerung von Rogoznica sehen wir, dass in der kleinen Bucht vor der Marinazufahrt nur zwei Motorboote liegen. Als eines davon Anker auf geht, steht für uns fest, wir bleiben hier. Gut geschützt, ruhig, landschaftlich schön und in Dingyreichweite zum Einkaufen, basteln wir uns mit zwei Landleinen in die hinterste Ecke und sind sehr zufrieden.

lauschiges Plätzchen

lauschiges Plätzchen

Fußball und Tribunj

Heute ist es so weit, wir verlassen Uvala Kosirina, eine unserer Lieblingsbuchten auf Murter, denn die deutsche Nationalelf muss heute gegen Italien ran, das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Gemütlich geht es in Richtung Tribunj, dort wollen wir den Stadtkai aufsuchen, um eine gute Ausgangsposition für die Suche nach einem guten TV-Platz zu haben. Zum Anlagen kommt der Hafenmeister (als solcher nicht erkennbar) und beginnt erst mal mürrisch Kommandos zu geben und holt die Pilotleine auf, ich bin genervt und weiße ihn darauf hin, dass ich unser Boot gut kenne und meine Manöver so fahre, wie ich das für nötig halte. Er beobachtet unser Manöver genau, greift jetzt aber nicht mehr ein und verabschiedet sich zum Mittagessen, ohne ein weiteres Wort zu Strom, Wasser Müllentsorgung etc. ,später wiegelt er ab, „es sei nicht so gemeint gewesen“!

Gewonnen, gegen Italien

Gewonnen, gegen Italien

Jedenfalls haben wir einen guten Platz und könnten sogar vom Boot aus das Spiel im TV beobachten.
Nachmittags kommt der Hafenmeister zum kassieren und verlantg satte 50 €, wir können noch 5€ herunterhandeln und erfahren später, dass die ACI-Marina das Doppelte gekostet hätte.

Die Elf Italiens wird nach spannendem Spiel nach Hause geschickt, dafür hat sich der Einsatz gelohnt, eine Wiedersehen in Tribunj wird es jedoch nicht mehr geben!

 

Wind: SW 3 Bft
Etmal: 7 nm