05.05.2024
So Leute, jetzt kommt der immer spannende Moment des ersten Ablegens in der Saison.
Alle Tanks sind gefüllt, das Raymarine i70 s eingebaut, die Segel konnten wir in einer Starkwindpause noch schnell aufziehen und das Beiboot liegt fest verzurrt auf dem Vorschiff, bereit, interessante Abenteuer zu bestehen. Wasser- und Lebensmittelvorräte sind aufgefüllt.
Gestern spät haben wir entschieden, wohin es nun gehen soll. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage sind noch indifferent, also starten wir erstmal mit Ziel Richtung Licata oder San Leone Bagni. Draußen empfing uns ein guter Meter alter Schwell, dafür war der Wind noch unentschieden aus welcher Richtung er mit 0 – 5 kts wehen sollte. Als blieb die Maschine erstmal an und wir dampften entlang der teils mit Plastikfolie eingepackten Küste.
Obst- und Gemüsebauern haben es gerade schwer, die spanische Konkurrenz ist groß, das Wasser auf Sizilien jetzt schon kapp (wir haben im Landesinneren viele halbgefüllte Stauseen gesehen) und gegen die einheimische Bevölkerung lassen sich auch keine höheren Preise durchsetzen. Erst nach geloggten 18 sm können wir Großsegel und Genua zum Mitschieben aufheißen und zwei weitere Stunden später, die Maschine abstellen – endlich segeln. Also fragen wir per Mail in der Marina di Cala del Sole um einen Liegeplatz nach. Prompt wird geantwortet, der Liegeplatz zugesagt und mit jeder Menge weiterer Information – ungefragt – bereichert. So war dann auch der Empfang durch die Marineros und das Büro – freundlich, hilfsbereit und kompetent. Wir können uns bei den Preisen auch ein Winterlager für CALYPSO vorstellen.
Es blieb noch ausreichend Zeit für einen kleinen Stadtrundgang durch die phönizisch-römisch-griechisch-arabisch-normannisch-italienischen Gassen. Heute wird das Fest des Schutzpatron Sant´Angelo mit Umzug, Jahrmarkt und anderen Darbietungen gefeiert. Wir schlendern durch die engen Gassen und staunen über die vielen sehenswürdigen Kirchen und Villen und anderen Gebäuden aus dem Spätbarock und dem Jugendstil. Leider lassen sich schlecht aussagekräftige Fotos machen, da die Höhe der Gebäude von der Enge der Straße aus nicht vernünftig ins Bild gesetzt werden kann. Auf der Piazza nehmen wir unsere Apperitivi ein, „Spritz“ – was sonst!
Bald ziehen wir uns aufs Boot zurück und Dagmar kocht uns was Leckeres.
Nach gefülltem Bauch und ausreichend Recherche, nun die Entscheidung!
Aufgrund der Wettervorhersage werden wir die Südküste schnell hinter uns lassen, auf die Besichtigung des Tals der Tempel verzichten und vor dem Eintreffen des schlechten Wetters in Trapani eintreffen.
Die Wetterbedingungen sind passabel für eine rasche, aber frische Überfahrt und nächste Woche öffnet sich vielleicht ein Wetterfenster für die Passage nach Sardinien.
Wind: NW 2-4 Bft
Etmal: 31 sm
Hier einige Eindrücke von Licata