06.05.2024
Wir haben es heute nicht besonders eilig, denn es sind nur wenig mehr als 110 sm zurückzulegen und das wird (nach unserer Art zu rechnen) nicht viel mehr als 22 Stunden dauern.
Wir starten also – gut ausgeschlafen – erst um zehn Uhr. Wind ist eh noch keiner eingetroffen, also muß wieder der Jockel in die Pflicht. Gegen Mittag hat dann auch der Wind endlich ausgeschlafen und wir setzen die Segel. Die Windrichtung ist nicht ganz wie gewünscht und so bleibt uns nur ein sehr tiefer Kurs mit gerefftem Großsegel, da sonst die Genua nicht gefüllt bleibt.
Das geht ab 1500 Uhr dann nichtmehr und wir setzen zum ersten Mal in dieser Saison unsere Schwachwind-Geheimwaffe. Aber bereits zwei Stunden später darf der Blister dann wieder in die Segellast. Der Wind und auch der Seegang nehmen zu und es geht wieder zurück auf die Genua. Um halb Neun muss dann auch die wieder runter, weil der Windwinkel und der Seegang (und die Sperrgebiete, und die Fischer, und das Militär, und die VTGs = Einbahnstraßen für Schiffe) vor/nach nötigen Kursänderungen, gar nicht mehr passt. Für Windwinkel zwischen 150° und 170° nutzen wir meist die Genua, die heute aber, bei dem teils konfusen Seegang (Wind gegen Strom), nicht stehen bleiben will.
So segeln wir durch die kalte (14°C), mondlose Nacht bis gegen 0100 Uhr der aufkommende Starkwind einige Trimmmaßnahmen erforderlich macht. Der sich noch verstärkende Seegang erfordert dann auch noch eine Taktik zur Welle (gegen das Cocktail-Shaker-Symtom) und damit einen kleinen Meilenzuschlag. Immerhin können wir um 0900 Uhr morgens die Genua wieder setzen und etwas „vertrödelte“ Zeit gut machen. Seit dem Morgengrauen hat sich bestätigt, dass Wetterfronten sich eben nicht an Geschwindigkeitsvorhersagen halten. Die Bewölkung vor der herannahenden Front hat bereits heute schon stark zugenommen, sogar zwei Schauer fallen aus den dunkelgrauen Wassersäcken. Brrr!
07.05.2024
Dennoch, die Fahrt war anstrengend, aber abwechslungsreich und findet ihren guten Abschluss mit einem günstigen Liegeplatz in der Marina Stabile, eigentlich eine Traditionswerft mit einem T-Anleger. Sehr freundlich wird unser Liegeplatz von Sebastiano per Telefon bestätigt und die Marineros Cristian und Guiseppe stehen unterstützend bereit und assistieren professionell, vielen Dank! Alle nötigen Einrichtungen sind vorhanden.
Wir können, gut geschützt, längsseits festmachen und werden mit allerlei nützlichen Information versorgt. Wenn wir etwas brauchen sollen wir uns einfach melden, nicht nur so daher gesagt – Sehenswürdigkeiten, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, „no gos“ in großer Zahl aufs Handy geschickt und auch die Gasflasche wurde zum Füllen übernommen. Für uns – praktisch denkende Langzeitsegler – eine sehr zu empfehlende Einrichtung!
Hier verbringen wir die nächsten drei Tage zur „Abarbeitung“ von Sebastianos Empfehlungen.
Wind: SE 2-6 Bft
Etmal: 117 sm
08.-09.05. 2024
18°C (Tageshöchsttemperatur) und Regen und der Erice in Wolken