Gestern noch in der touristischen Hektik einer durch das Weltkulturerbe geschützten Stadt, heute im Grün und Blau einer ruhigen Bucht, die uns vor der annahenden Gewitterfront Schutz bieten soll.
Wir haben uns entschieden, in die ACI-Marina zu gehen, ruhiges Liegen, Wäsche waschen, mit dem Bus bequem die Altstadt erreichen ist angesagt. Von Cavtat kommend, haben wir den herrlichen Anblick der gewaltigen Festungsmauern der Altstadt vor dem Bug. Klein schmiegt sich der Altstadthafen (leider gesperrt) am Fuße des großen Turms in eine schützende Nische. Zwischen der vorgelagerten Insel Lokrum und dem Festland sind ein Kreuzfahrer, eine Fünf-Mast.Bark und einige „schwimmende Wohnzimmer“, Motoryachten ab 30 m Länge vor Anker gegangen. Der Schwell durch die Taxiboote und die anderen, in erheblicher Stückzahl umherbrausenden kleinen Motorboote ist erheblich. In langsamer Fahrt schleichen wir an den Mauern entlang und entscheiden uns gegen ein Ankern vor dem Hafen. Das bedeutet, wir umfahren die gesamte Stadt durchqueren die Bucht Vrata und fahren den Fluß Dubrovaca hinauf. In der Flußmündung und in der Bucht Gruz liegen weitere fünf Kreuzfahrer, das wird ein Getümmel werden, bei der Altstadtbesichtigung. Das Marinapersonal empfängt uns ausgesprochen freundlich, weist uns einen ruhigen Liegeplatz zu und informiert über die Marina und die Möglichkeiten in die Stadt zu kommen. Nach dem Aufklaren wählen wir den Bus, günstig sind wir in zwanzig Minuten am Eingang zur Altstadt. Das Aussteigen gestaltet sich bei den Menschenmassen nicht gerade einfach. Menschen aller Hautfarben kommen an, reisen ab, scharen sich um ihre Reiseführer oder irren unschlüssig umher. Wir drängen uns durch dieses Gewühl, in der Stadt dann verteilt sich das Chaos ein wenig, wir drücken uns in die schmalen Seitengassen, in die Kirchen, Theater, Museen und verschaffen uns einen Überblick. Nach vier Stunden retten wir uns in ein kleines Restaurant und füllen unsere Batterien wieder auf, die Kreuzfahrer haben sich inzwischen zurückgezogen, zwei davon sehen wir am nächtlichen Horizont ihrer Wege ziehen. Mit einem der letzten Busse kehren wir zurück in die Ruhe und Geborgenheit von CALYPSO, um das Erlebte bei einem späten Schluck zu verarbeiten.
Morgens versorgen wir uns mit dem nötigsten im nahegelegenen Super-Markt. Wir wollen an der Marinatankstelle unseren Dieseltank wieder befüllen, doch leider liegt dort ein größeres italienisches Motor- Boot, mit entschuldigenden Gesten teilt uns ein Bootsmann mit, dass sie für weitere zwei Tonnen Diesel noch etwa dreißig Minuten brauchen, das heißt für uns erst mal warten. Eine Stunde später ist auch unser Tank wieder gefüllt und wir steuern unser heutiges Ziel – die Bucht Slano – an. Eine Bucht mit gutem Schutz vor dem angesagten „Jugo“. Der Wind frischt außerhalb der Bucht auf und wir können den schmalen Durchlaß zur Bucht gut anliegen. In der Banja angekommen, sind wir die ersten und finden – nach kurzer Diskussion, ob Landleine oder nicht – einen geeigneten Ankerplatz. Ankerboje rein 60 m Kette hinterher, alles gut einfahren – Jugo du darfst kommen. Aber erst nach unserem abendlichen Bad im erfrischenden Wasser.