Am nächsten Tag brechen wir rechtzeitig auf, um einen Liegeplatz in Skiathos Stadt zu ergattern. Der Wind ist uns ein weiteres mal gut gesinnt und wir haben eine Kaffeefahrt nur unter Genua (Vorsegel) bis in den Hafen, auch wenn wir zwischendurch zwei Ausflugsdampfer darauf Aufmerksam machen müßen, dass wir kurshaltepflichtig und sie somit ausweichpflichtig sind. Im Hafen stehen dann auch 18 kts Wind aus NE, was die Auswahl an brauchbaren Liegeplätzen deutlich reduziert. Die neue Branche der Daysailor, die mehr als die maximal zulässige Personenanzahl auf ein ehemaliges Charterboot packen und ihnen die „Schönheiten der Inseln“ zeigen, liegen teilweise schon in zweiter Reihe vor Anker. Ein Charterskipper beklagt sich denn auch über die mangelte Kooperation der örtlichen Verwaltung, die eine rasche Besserung der Situation leicht herbeiführen könnte. Wir haben Glück, ein Motorboot legt ab, in dessen Lücke wir unter Zuhilfenahme von 60 m Kette hineinschlüpfen können. Warum bei 6 m Wassertiefe soviel Kette, fragen sich die Nautiker, weil entlang der Kaimauer eine versenkte Kette liegt (die der fehlenden Mooringleinen), in der sich Anker gerne verfangen und dann von einem Taucher im Tausch gegen 100 € befreit werden müssen (davon können wir 3-4 x Essen gehen).
Wir unternehmen dann auch gleich einen Rundgang durch die quirlige Stadt und erkennen, die Zeit der günstigen Preise ist vorbei. Für den Abend haben ein kleines Lokal ausgemacht, das in griechisch-englischer Inhaberkombie geführt wird und auf uns einen sehr netten Eindruck macht.
Mehrfach hätten die Skipper schon bei der örtlichen Verwaltung vorgesprochen, um die Kette ihrer ursprünglichen Funktion zu zu führen, hier hat man steht’s abgelehnt, ggfls. müsste der Bürgermeister ja Verantwortung und ein paar Euro übernehmen. Genauso ergeht es dem verwaist daliegenden 60 m langen Schwimmsteg! Befremdlich erscheint uns nur, dass unsere Nachbarn – ein Eignerpaar aus Hamburg – ihren Liegeplatz für einen Day-Skipper räumen sollen, obwohl sie Liegegebühr bezahl haben. Einer Weigerung wird mit unter „zufälliger“ Anwesenheit der Port Police vorgebeugt. Beim Ablegen holen die Hamburger dann auch unseren Anker an die Wasseroberfläche, na toll, nach Einholen der Kette bleiben uns noch 45 m und wir hoffen, damit nicht die Mooringkette gefangen zu haben.
Am Abend, als der Wind sich legt, wird die Geruchsbelästigung und der Touri-Rummel doch erheblich und wir werden morgen nach den Versorgen sofort auslaufen.