Heute morgen sind wir die 4 sm aus unserer Bucht nach Eufemia motort. Griechen haben für ihre Ortschaften sehr oft mehrere Schreibweisen, wobei hier die griechische noch gar nicht dabei ist.
Im kleinen Hafen treffen wir auf einen sehr kompetenten Hafenmeister, er kennt seinen Hafen, wie seine Westentasche. Jede Crew wird genauestens instruiert, wohin sie ihren Anker hinzulegen hat, dadurch vermeidet er mit großem Erfolg den gefürchteten Ankersalat im Hafenbecken.
Nachdem CALYPSO versorgt ist, suchen wir den örtlichen Rollerverleih auf und haben Glück noch einen zu erwischen. „Roadrunners“ wurde vor zwei Jahren von einem englischen Ehepaar etabliert, die Preise sind zwar etwas höher, dafür stimmen der Service und die Qualität. Wir düsen mit 60 – 70 Sachen (60 km/h kommt einem bei den Straßen als düsen vor) in Richtung Sami, dort in der Nähe soll es eine sehenswerte Tropfsteinhöhle geben, doch vorher schauen wir uns noch das Städtchen mit seinem kleinen Hafen an. DROGARATI hat schon bessere Zeiten gesehen. Unter kommunaler Verwaltung (Eintritt 5 €/P) gibt es zwar drei Angestellte, die sich die Arbeit teilen, aber leider kümmert sich niemand erkennbar um die Instandhaltung der Einrichtung. Dennoch genießen wir die Stille. Wir waren mit der Besichtigung denn auch schnell fertig. Plötzlich und unerwartet mit mehr Zeit ausgestattet „düsen“ wir weiter. Unterwegs folgen wir dem Hinweis auf eine Klosterkirche, wir lesen, sie soll sehr schön sein und den konservierten Körper des Schutzpatrons der Insel Kephalonia beherbergen – geschlossen (anders als in Italien sind hier die Kirchen versperrt, wenn´s keinen Gottesdienst gibt), dahinter ein Nonnenkloster – offen. Die Gebäude sind von außen schlicht aber der Gemüse- und Kräutergarten ist herrlich angelegt – wie das duftet!! Im Gelände gibt es auch zwei mächtige Ahornbäume die durch den Schutzpatron Agios Gerasimou 1570 gepflanzt wurden.
Schon geht es weiter, jedoch nicht weit. Ein Kilometer nach dem Kloster geht es ab zur Robola-Kooperative. Dreihundert Mitglieder haben sich zusammengetan, um die aus Italien stammende weiße Traube wieder zu kultivieren, dort ist sie leider ausgestorben und somit auf Kephalonia endemisch. Eine freundliche junge Frau erklärt uns die Unterschiede der vier angebotenen Robola-Weine – hört sich fast an. Wie vom Tonband. Wir probieren natürlich einige Weine und packen soviel eben möglich in das Topcase unseres Rollers. Danach fahren wir weiter nach Argostoli, ein kleiner Spaziergang durch den belebten Ort und an der Marina entlang und schon geht es wieder weiter. Wo ist nur diese Brücke über die Bucht? In der Karte klar eingezeichnet, können wir jedoch keine Zufahrt finden, wir suchen einen anderen Weg und sehen wenig später von einer Anhöhe herunter, daß an dieser Brücke gebaut wird, leider wird das nirgends erwähnt und Hinweisschilder gibt es auch keine, wie wir an anderen Stellen noch feststellen werden. Hoch hinauf führt die Paßstraße – man glaubt sich in den Alpen – auf über 800 m NN schlängelt sich der Heimweg hinauf, da wird es schon mal kühl. Später sind wir etwas fröstelnd, aber um viele Eindrücke reicher zurück auf der CALYPSO.