Archiv für den Monat: August 2018

Meltemizeit

Insel Sarakino im SE von Skyros

Ja, diese Saison hält der Meltemi in ordentlicher Stärke länger durch als sonst. Unter 25 Knoten hatten wir in den letzten Tagen selten. So auch heute. Wir wollen ablegen zur Tankstelle fahren, tanken und auslaufen, bei ungünstigem Wind. Der Hafenmeister ist „not amused“ und bietet uns die Unterstützung seiner Studenten. Wir lehnen dankend ab, da wir die Unterstützung bei zwei anderen Booten live miterleben konnten. Dann bietet der Hafenmeister seine Hilfe an, um an der Tanke anzulegen.

Wir erklären Ihm kurz die Manöver „eindampfen in die Vorleine“ und „längsseits mit Spring“, er bleibt skeptisch aber freundlich, ok., er wolle sich nicht einmischen, gut so. Später ist er beeindruckt, berichtet über seine alljährlichen Erfahrungen und wir verstehen.
Die kurze Strecke bis zur vorgelagerten Insel Sarakino schaffen wir in etwas mehr als einer Stunde. In der Bucht Glyfadha wollen wir übernachten. Mehr als 500 m misst der Einschnitt und sollte somit ausreichend Schutz bieten für die stürmisch angekündigte Nacht. Die bevorzugte Ostausbuchtung ist schon durch zwei Motorboote belegt, die kurz vor uns aus dem Hafen Linaria ausgelaufen waren. Wir legen uns deshalb vor Anker mit drei Landleinen. Wie die Spinne im Netz liegen wir mitten in der Nordbucht.

Hafen Linaria

In der Nacht jagte der Wind dann auch heulend ums Boot und dreht von Nordwest nach Südost und zurück auf Nordost. Im Verlauf des Vormittags dann über Nord nach Süd und am Nachmittag – stark zunehmend – wieder auf Nord. Insgesamt erstmal eine angenehme Überfahrt nach Karystos auf Euböa. Auf der Strecke erkennt Dagmar während ihrer Wache verdächtige Aktivitäten im Wasser und in der Luft genau voraus, wenn das mal kein Fischschwarm ist, der den Räubern als willkommene Mahlzeit dienen soll.

ein Biß nach 30 Sekunden

Also die Schleppangel raus und nach 30 Sekunden wird die Schnur in rasendem Tempo ausgezogen. Mittlerweile bläst der Wind mit fast 30 Knoten und die Welle nimmt an Höhe beträchtlich zu. Dagmar muß das Boot vertrimmen, damit es langsamer geht. Immer noch zu schnell, Reffen wir die Segel. Nach eineinhalb Stunden habe ich den Bonito dann endlich an der Badeplattform. Er wert sich immer noch heftig. Ich will ihn jetzt an Bord haben und mache den Anfängerfehler schlechthin. Als ich das Gaff ansetzen will, um ihn aus dem Wasser zu ziehen, gelingt es ihm mit letzter Kraft, sich loszureißen und ich habe das Nachsehen. Da war ich dann doch wohl zu ungeduldig! Leicht gefrustet, packe ich mein Werkzeug zur Seite.
Als wir uns dem Stenó Kafiréa – dem Durchlaß zwischen Euböa und Andros – nähern, nimmt die Strömung erwartungsgemäß stark zu. In einem Drücker beschleunigt CALYPSO auf einer Welle auf über 12 Knoten Fahrt über Grund und das mit Segeln im Taschentuchformat. In umgekehrter Richtung, sind Crews in dieser berüchtigten Passage auch schon bei 4 Bft verzweifelt und mussten ihre Pläne ändern. Die See ist zu gleichen Teilen tief blau und strahlend weiß, ein herrlicher Anblick. Später im Windschatten von Euböa legt sich der Wind und wir müssen „die Eiserne“ einsetzen, um Karystos zu erreichen. Hier ist so gar nichts los und wir können uns den Platz aussuchen.

Nisos Skýros

Peristeri im Süden der Insel Peristera
Peristeri im Süden der Insel Peristera

Am Morgen verlassen wir die Bucht Peristéri auf der Alonnisos vorgelagerten Insel Peristrera.

Die Wettervorhersage verspricht uns gute Winde und wir freuen uns, mal wieder einen längeren Schlag bei angenehmem Halbwind segeln zu können. So erreichen wir unser heutiges Ziel auch mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6 kts +.

wir passieren die Inselgruppe Skántzoura

Schon nach knapp zwei Stunden haben wir die Inselgruppe
Skántzoura passiert. Bis hierher war der Meltemi durch die Inseln der nördl. Sporaden noch sehr gestört und nicht gleichmäßig. Erst als wir aus dem Windschatten der Inselgruppe segeln, schiebt uns eine gleichmäßige frische Brise rasch nach Südosten (SE). Kurz vor dem schmalen Durchlaß zwischen den Inseln Skyros und Valaxa holen wir unser Großsegel ein und brausen mit immernoch 6 kts in Richtung dem Hafen Linaria. Vor dem Hafen ziehen schon mehrere Yachten ungeduldig ihre Kreise und warten auf den Hafenmeister, der mit seinem Schlauchboot von einer Yacht zur nächsten düst. Bei uns angekommen, begrüßt er uns sehr freundlich, findet anerkennende Worte für unser Boot und erklärt uns mit Bedauern, dass er wegen einer Regatta am Wochenende keinen Platz für uns hat. Wir versuchen ihn mit viel Scharm umzustimmen, weil wir doch die wunderschöne Insel bereisen wollen und bei dem zu erwartenden Starkwind unsere CALYPSO nicht alleine vor Anker liegen lassen wollen. Wenn wir am Sonntag gegen Mittag kämen, hätte er einen Platz für unser schönes Boot, verspricht er und düst weiter zum Nächsten. Es bleibt uns nichts weiter übrig, als einen geeigneten Ankerplatz für die nächsten 3 Tage zu suchen. Laut Kartenmaterial und einem prüfenden Blick, sollte die Westseite der Bucht unter der Steilwand gut geeignet sein CALYPSO zu parken. Nach fünf Versuchen geben wir auf, wenn unser Anker schon nicht mal die 20 Knoten Wind hält (Seegras auf hartem Sandgrund), wie soll er dann den zu erwartenden 35 Knoten + standhalten? So gondeln wir, Ausschau haltend nach einem geeigneten freien Plätzchen durch den Kolpos Kalamitsas. Der Ormos Pévko wurde uns empfohlen, erscheint uns aber orographisch weniger geeignet. Der Ormos Dhiapori erscheint nicht viel besser, aber irgendwo müssen wir ja hin! Also unternehmen wir eine Erkundungsfahrt durch nämliche Bucht. Die Felsen rechts und links fallen so steil ins tiefe Wasser, dass man längsseits gehen könnte, wenn der Schwell nicht wäre. Dagmar bleibt auf Standby, während ich Teile der Bucht abtauche. Der Grund zeigt sich in Strandnähe sehr geeignet, das Gelände hinter dem Strand verspricht eine konstante Windrichtung, also graben wir unseren Anker kaum 30 m vor der Strandlinie in einen Seegras freien Sandflecken und stecken 60m Kette – das sollte ausreichen.
Hält der Anker 2600 Umdrehungen in Rückwärtsfahrt, dann hält er auch bei 40 Knoten Wind noch. So können wir die nächsten 3 Tage gut abwettern, wobei einige andere Yachten, die uns Gesellschaft leisten wollten, keinen sicheren Halt finden konnten und sich nach Alternativen umsehen mußten.

STAR CLIPPER vor Skyros

Am Sonntag in der Früh schiebt sich der Star Clipper für einen kurzen Besuch um die Ecke und läuft eine Stunde später wieder ab – hatte wohl auch keinen Platz gefunden zwischen den Regattateilnehmern. Wenig später laufen die Vorbereitungen auf den Start. Aufregung auf dem ein oder anderen Boot, weil man bei dem starken Wind die Abstimmung für den geeigneten Spinacker nicht richtig ausprobieren kann und so erleben wir einige sehenswerte Einlagen. Eine Yacht muß ihren Spi „wassern“, eine andere fährt unter Maschine zwischen die Klippen, um nahe genug in den Schutz der Steilwand zu kommen und das Segel dann auch bergen zu können. Sieht spektakulär aus, der Skipper kennt sich wohl sehr gut aus!
Nach dem Start gehen wir Anker auf und versuchen unser Glück im Hafen. Schon bei der Annäherung kommt uns der Hafenmeister weit entgegen: „Ich habe den sichersten Platz im ganzen Hafen für euch frei gehalten“, ruft er uns entgegen:“ meine Leute nehmen eure Leinen entgegen, herzlich Willkommen“. Na bitte, ein Mann, ein Wort! Herzlichen Dank – Sakis!

Die Chora von Skyros
gute Ideen gibt es viele

Kurzerhand mieten wir uns einen Roller und besuchen die Chora, die auf der Innenseite eines Hügels gelegen, von See aus nicht zu sehen und deshalb in früheren Jahren vor Seeräubern geschützt war. Dieser pittoreske Ort mit seinen weißgetünchten Häusern ist voller verwinkelter Gassen, die einen atemberaubenden Blick auf die Landschaft, die Strände und das Meer bieten. Auf dem höchsten Punkt findet sich eine byzantinische Burg, welche die Ortschaft bewacht. In der Burg befindet sich ein Museum und ganz in der Nähe liegt ein sehenswertes Kloster. Es ist ein Leichtes, den ganzen Nachmittag in der Stadt zu verbringen, die winzigen Häuser mit den bunten Türen zu besichtigen und die schmalen Gassen voller traditioneller Läden zu erkunden. Der Strom an Touristen ist zu dieser Zeit sehr übersichtlich.

Blick auf Mólos
im Kloster
die schützende Burg…

Volos – Skyros

So, in der Bucht von Porto Raftis wollen wir am 24.08. neue Gäste aufnehmen, da bleibt genug Zeit für Erkundungen und Relaxen. Ohne Gäste soll es jetzt über den Ormos Vathoudi mit dem schönen Städtchen Milini langsam nach Süden gehen. Wir wollen gegen Mittag ablegen, der Wind bläßt frisch und drückt CALYPSO auf den Kai. Wir bereiten das Eindampfen in die Vorspring vor, aber kurz vor dem Ablegen schläft der Wind in kürzester ein. Dennoch legen wir mit diesem Manöver ab – Üben ist nie überflüssig. Bei der Ausfahrt aus der Bucht, stellt sich der Wind dann noch zickig, dreht um mehr als 100 Grad hin und her und zeigt Böen von 5 – 20 Knoten. Erst als wir uns aus dem Ormos Volou frei gekreuzt haben, stellt sich ein gleichmäßer Nordostwind mit 12 – 15 Knoten ein, der uns dann flott in Richtung Milini bringt.  Im Hafen gibt es nur wenige Plätze, die alle belegt sind. Wir haben in Volos gebunkert und gehen deshalb an der Südost-Küste der Insel Alatas vor Anker.

Insel Alatas mit „Handmelkanlage“

Der Anker liegt auf 18 m und für die Landleinen sind schnell zwei Fixpunkte gefunden. So liegen wir bequem bei 4 m Wassertiefe im ruhigen Wasser und genießen den Anblick. Den nächsten Tag verbringen wir mit Bunkern in den zahlreichen Möglichkeiten von Milini. Abends können wir ein Mütterchen beobachten, wie sie routiniert ihre Ziegen melkt, versorgt und ihnen Geschichten erzählt. Der Blick über die Bucht ist herrlich.

„Draußen“ wehen 20 Knoten und hier ….

 

 

 

 

 

 

 

Weiter geht es in Richtung Pirgos, eine nach Westen tief eingeschnittene Bucht mit einer alten Charterbasis. Nach dem Einfahren in die Bucht, sehen wir an Steuerbord den kleinen Anleger von Pigadi. Da wir hier noch nicht waren, wollen wir uns das Ganze mal ansehen. Schon bei unserer Annäherung sehen wir Crew-Mitglieder zweier Boote, die ganz geschäftig zeigen, dass sie uns bei einem Anlegemanöver tatkräftig unterstützen wollen. Obwohl anders geplant, wollen wir den freundlichen Unterstützern nun keinen Korb geben und gehen an der Stirnseite längsseits. Es hat etwas Schwell gegen den unser Fenderbrett schnell schützend eingesetzt ist. So lernen wir Sophia und Gert von der niederländischen LLANO einer Island Packard 40 sowie Liat und Amichail von der israelischen SHEBOLE einer Lagoon 40 kennen. Wir haben einen sehr kommunikativen Tag und Abend, mit freundlichen, bereichernden und interessanten Gesprächen.
Am nächsten Morgen versorgen wir uns kurz mit dem Nötigsten und verbringen die nächste Nacht lieber frei ankernd, da der Wasserstand durch den anhaltenden Ostwind mittlerweile so hoch ist, dass das Kai schon teilweise überspült wird. Kein gemütlicher und schon gar kein sicherer Platz für CALYPSO.

Weiter geht es früh morgens in Richtung Skiathos, da der Wind aufgefrischt hat und bis zum Nachmittag Starkwind aus NE vorhergesagt ist. Später beim Einreffen des Vorsegels gibt es ein klassisches Problem, das Fall möchte sich gerne um das Vorstag wickeln, wir hätten es aber gerne anders. Also laufen wir nach Platania ab, lassen in der Abdeckung das Vorsegel fallen und checken das Fall und den Wirbelschäkel – alles i.O. Beim Ankern hören wir lautes Geschrei vom Anleger. Zwei Motorboot-Skipper beschweren sich über unser Verhalten und befürchten, dass wir ihre Ankerketten fangen. Ja, das schätzen von Entfernungen ist nicht einfach, denn unser Eisen gräbt sich mehr als eine Bootslänge von den anderen Ankern in den Grund. Aufgrund des klaren Wassers sind Anker und Ketten von uns aus klar erkennbar, auch dass beide Anker nicht eingefahren sind!!!

Dagmar winscht den Skipper in den Mast, aber auch hier scheint alles in Ordnung. Na dann weiter auf unserer Reise, mit erhöhter Fallspannung und einem wachsamen Auge auf der Fallklemme. Ein- und Ausreffen funktioniert fortan auch bei Starkwind problemlos – hmmm!? Im letzten Büchsenlicht fällt der Anker vor Skiathos.

Skiathos – Volos

Aus der Stafilos laufen wir am Nachmittag geradewegs nach Skiathos. Das geht so flott, dass wir im Süden der vorgelagerten Privatinsel Tsoungria noch einen Badestop einlegen können. Die Insel gehört anteilig einem Kloster einem Reeder und einer Bierbrauerfamilie und wird im Sommer reichlich mit Strand-Touristen versorgt, d es außer einem kleinen Kirchlein nur Natur zu sehen gibt, davon jedoch reichlich Interessantes. Die Feuchtgebiete dienen Vögeln und Amphibien als Rückzugsgebiete. 

Der Stadtkai in Skiathos ist uns wegen der Geruchsbelästigung nicht sympathisch und das Ankerfeld daneben wird von den landenden Flugzeugen sehr tief überflogen. Es ist auch sehr begrenzt, da die Masten sonst in den Anflugbereich hineinragen und den Flugverkehr gefährden würden.

Also ankern wir in der großen Bucht südlich, Siferi bietet Platz für viele Boote und Schiffe mit gutem Schutz gegen die vorherrschenden Winde, leider aber mit etwas Schwell durch die ein und auslaufenden Fähren und die zahlreichen Touristenschiffe, die Besucher zu den umliegenden Badeplätzen transportieren. 

Drehgrill auf der Straße

Der nächste Tag bring dann erst mal Gewitterschauer. Darauf können wir aus zwei Gründen keine Rücksicht nehmen. Erstens wollen wir Lebensmittel einkaufen und zweitens wollen Sybille und Traugott auch ein wenig von der attraktiven Stadt erleben. Zwischen zwei Schauern erreichen wir trocken den kleinen Hafen. Im Gewirr der Gassen tummeln sich trotz des mittelmäßigen Wetters erheblich mehr Touristen als noch vor sechs Wochen, kein Wunder, es ist Urlaubszeit. Während des Stadtbummels überrascht uns natürlich ein kräftiger Schauer, aber der Regen ist warm, es dauert nicht lange und es gibt genügend Unterstellmöglichkeiten. Am Ende landen wir dann hungrig in der Grillstube von Koziakas, ein Strassenlokal mit einzigartigem Grill(-meister). Hier gibt es allerlei Fleisch und Würstchen, die man sich vor Ort aussuchen kann. Frisch gestärkt kehren wir zum Boot zurück und ob des konstanten Windes gehen wir Anker auf mit Kurs Dhiavlos Trikeri, dem Kanal zur Einfahrt in den nördl. Golf von Euböa und den Golf von Volos. Vorbei an Platania segeln wir in die Bucht Khondhri Ammos an der Halbinsel Trikeri. Hier gibt es in einem Einschnitt nach Norden, einen sehr geschützten Ankerplatz, wenn man mit Landleinen in Hauptwindrichtung festmacht. 

Nach einer ruhigen Nacht beginnt der Morgen geruhsam, bis sich gegen Mittag am nahen Bergkamm dunkle Wolken zeigen, die schnell bedrohlich erscheinen. Da noch mehrere Boote vor Anker liegen und die Gefahr eines Twisters im Lee der hohen Berge besteht, entscheiden wir uns für das freie Wasser und holen unseren Anker an Bord.

Khonthri Ammos an der Halbinsel Trikeri

Kaum sind wir aus der Bucht bricht der Squall über die Bucht herein. Windgeschwindigkeiten bis 80 km/h, Blitz und Donner und ein Regen, der die Sichtweite auf unter 10 m drückt toben sich aus. Die Tropfen fühlen sich wie Nadelstiche auf der Haut an. Unter Radar fahren wir im Lee der Berge in Richtung Rand des Unwetters und nach einer Stunde scheint die Sonne wieder, als sei nichts gewesen. Das war dann mal eine ordentliche Süßwasserdusche für CALYPSO. Anfänglich geht es mit Restwind flott voran, aber schon in Höhe Agia Kyriaki schläft er ein und wir motoren die letzten Meilen bis zur Insel Palio Trikeri, dort ist wundersamer Weise auch noch ein Platz an der Hafenmole frei. Das in der Literatur hochgelobte Restaurant enttäuscht uns jedoch. Das Meiste der Speisenkarte ist nicht verfügbar, der Fisch sehr teuer. Am Abend legt eine Flottille am freigehaltenen Steg an. Elf Boote werden vertäut, wo sonst nur vier längsseits gehen können. Ob des zu erwartenden Wetters haben wir unsere Bedenken. Es sind lokale Charterskipper, die sich meist mit ehemaligen Charteryachten der Großvercharterer selbständig gemacht haben und sich wohl gut auskennen. So löst sich das Knäuel auch schon gegen Mitternacht auf und am Morgen sind nur mehr zwei Boote auf ihrem Platz, die unruhig in ihre Festmacher einrucken.

Heute sind wir in Volos, einem Industriehafen mit „Marina“ angekommen. Sybille und Traugott wollen vor ihrer Abreise noch einen Freund in den Bergen besuchen und gehen von Bord. Wir treffen Rainer von der LUKA  aus Köln wieder, der hier auf seine Freundin aus Deutschland wartet und verbringen mit ihm einen geschwätzigen Abend.

Kyra Panagia bis Skopelos

Die Überfahrt von der Chalkidiki zu den Sporaden war unspektakulär, die Windrichtung passte, leider ging dem Wind zwischendurch immer mal die Puste aus. Nach 10 Stunden fällt der Anker in einer der schönsten Buchten der Sporaden. Die Agios Petron bietet verschiedene Liegemöglichkeiten, wir können einen Platz in der nördlichen Ausbuchtung ergattern. Gut geschützt liegen wir nah am Ufer, zwei Landleinen zu den Felsen. Das Wasser ist klar wie in einem Süßwasserpool und weil die Insel unbewohnt ist herrscht hier absolute Ruhe. Einige wilde Ziegen, die zum Salz lecken ans Ufer kommen und ein paar Badende von anderen Yachten bringen die einzige Bewegung. Hier bleiben wir gleich noch einen Tag länger. 

Ormos Stafilos

Über Steni Vala auf Alonnisos und den wunderschönen Ormos Stafilos mit seinem Felsenturm geht es nach Skopelos Stadt.

Blick auf den Hafen und die lieben Gäste

Hier wollen wir von dem reichlich vorhandenen guten Wasser tanken und unsere Vorräte auffüllen. Zudem hat meteo.gr ein sehr zuverlässiger griechischer Wetterdienst , für die Nacht den Durchgang einer gewittrigen Störung angekündigt. Diese Störung bringt mich dann trotz des sicheren Hafens in der Nacht an Deck. Draußen tobt es mächtig, unser Windanzeiger, dessen Sensor 18 m höher im Masttop sitzt, meint 7Bft+. Hinter der Kaimauer bleibt alles ruhig. 

schöne Gassen in Skopelos Stadt

Der nächste Morgen beginnt dann auch wieder mit Sonnenschein und der geplanten Erkundung der Insel per Skooter steht nichts im Wege. Mit reichlich Wasser, Handtuch und Badehose ausgestattet, besteigen wir die günstig gemieteten Roller (20 €/Tag) und gondeln aufgenommen Spuren des Films Mamamia über die grüne Insel.

Am Abend begegnen wir vor der Taverne „Kyratso ´s Kitchen“ Katerina, die charmant und gutaussehend die unterschiedlichen Vorzüge des Lokals und die gesamte Speisenkarte erläutert.

wedding-chapell aus MAMAMIA

Wir bedanken uns freundlich und schlendern erstmal weiter die Promenade entlang. Der erste Eindruck sitzt und da wir auch kein anderes ähnlich ansprechendes Lokal entdecken, gehen wir zurück und werden nicht enttäuscht.

Fels mit Wedding-chappell aus MAMAMIA

Auch der Wind enttäuscht uns nicht und so können wir am nächsten Tag unter Blister auf die Südseite von Skopelos segeln und dort in der Bucht Stafilos finden wir einen schönen  Ankerplatz eingerahmt von dunklen Felsen und einem kleinen Strand.