Archiv für den Monat: Juni 2022

Eine böse Überraschung

relativ unbekannte Bucht auf Skanzoura mit kristallklarem Wasser

Inzwischen ist es schon wieder Mitte Juni und wir haben immer noch nicht entschieden, was die nächsten Ziele sein sollen.
Also ziehen wir bei sehr guten nördlichen Winden weiter gen Skanzoura, eine unbewohnte Insel im Naturreservat mit kristallklarem Wasser in den geschützten Buchten. Die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit ist fast schon sportlich zu nennen 6,7 kts, zwischendurch kratzen wir an der Rumpfgeschwindigkeit von 7,8 kts. Weil wir so schnell unterwegs waren bleibt nach dem Ausbringen der Landleinen noch genügend Zeit nach unserem Horn zu sehen, welches seit dem Winter keinen Laut mehr von sich geben will. Leider müssen wir feststellen, dass das Horn irreparabel in Selbstauflösung begriffen ist.

solch ein Kielwasser sehen wir nicht allzu oft

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Wind hält auch am nächsten Tag weiterhin in Richtung und Stärke an, sodass wir Kurs auf Skyros nehmen und wieder einen „rekordverdächtigen“ Starkwindtag erleben dürfen – im Durchschnitt sprintet CALYPSO auf 7,2 kts und drückt uns ein breites Grinsen ins Gesicht. In der Nähe von Linaria finden wir eine Bucht, die auch bei diesem Starkwind guten Halt bietet. Noch besser, seit dem wir unserem 25 kg Rocna Anker vertrauen dürfen, schlafen wir auch besser. Am nächsten Tag verlegen wir in den Hafen. Giorgios der neue Hafenmeister verfügt uns römisch-katholisch (rückwärts) an eine Mooring an den Kai. Beim Aufstoppen dann läßt sich plötzlich der Motor über den Gashebel nicht mehr steuern und zu allem Überfluß dringt schwarzer Rauch aus dem Auspuff, gepaart mit nur teils verbranntem Diesel. Der Versuch den Motor auf normalem Wege zu stoppen mißlingt, auch der Gefahrenknopf direkt am Motor versagt seinen Dienst. Nur durch verschließen des Luftfilters erstirbt der Motor – was ist das?
Prima heute am Freitag ist natürlich kein Mechaniker mehr aufzutreiben. Also recherchiere ich im Netz auf den bekannten Foren und suche nach einer Ursache. Wir prüfen unseren Dieselkraftstoff auf Wasser/Verunreinigung – alles ok. Wir wechseln Vor- und Dieselfilter – die sehen eher normal aus. Die Kraftstoffpumpe ist auch ok. Elektrik alles  funktioniert fehlerfrei. Als später die Nachbarn ihre Boote zum Abendessen verlassen, wagen wir es den Motor zu starten. Der springt sofort an und läuft eher normal, im Standgas vielleicht nicht ganz rund. Vorsichtiges Gas geben funktioniert auch unter Last, zum Schluß gebe ich nochmal kräftig Gas und der unfreundliche Effekt stellt sich mit allen üblen Begleiteigenschaften sofort wieder ein! Sonntags suchen wir unter telefonischer Mithilfe unseres Freundes Heinz (Automechaniker und Fuhrparkleiter eines großen Technikunternehmens in Deutschland) weiter nach dem Fehler/den Fehlern. Beim Lösen der Überwurfmuttern an den Einspritzdüsen zeigt sich dann, dass der erste Zylinder keinen Brennstoff erhält. Später stellen wir fest, dass die Einspritzpumpe keinen Diesel an den ersten Zylinder liefert. Das ist der Auslöser!, denn der Motor läuft auf nur drei Zylindern und mit der Zeit Verrußen die Einspritzdüsen mit dem bekannten Ergebnis.

Näharbeiten

Auf Skyros gibt es niemanden, der das Reparieren könnte. Ich telefoniere montags mit Yanmar Griechenland, um die Reparaturmöglichkeiten abzustimmen. Wir sollen irgendwie nach Lavrion kommen, da würde uns geholfen. Also wie früher: Ankern unter Segel!
Kurz, donnerstags bekommen wir einen Platz in der Olympic Marina und schon Freitag war die Pumpe ausgebaut und auf dem Weg nach Piräus sowie die schlimm aussehenden Einspritzdüsen bei der Wartung. Leider zeigte sich, dass letztere danach teilweise außerhalb der Toleranzen liegen.

So sitzen wir jetzt hier in der teuren Olympic Marina und warten, und warten, uns warten….
Vielleicht am Mittwoch oder Donnerstag verspricht man uns, könnte das Kapitel abgeschlossen werden. Inzwischen haben wir die Trööt repariert (Schiffshorn), Strom in die Achterkabine gelegt un einen Ventilator installiert. Landstromkabel erneuert, Leder am Steuerrad nachgenäht, Fußboden im Salon renoviert usw, man muß den Dingen jSchaden) auch was positives abgewinnen können.

Der Mixer Bogen ist undicht

Mixer Krümmer

Trölt kaputt

Einsam im Hafen, einsam in der Bucht

Die Welle die noch draußen steht sieht vom Hafen (Kamariotissa) gesehen, annehmbar aus, dennoch bereiten wir uns auf einen „Geigekurs“ vor (alles gut verstauen). Dabei wird das Boot durch die von hinten anrollende Welle ordentlich durchgeschaukelt. Wir denken, bis der Wind nachläßt ist auch die Welle flach. Also legen wir gegen 0800 Uhr ab, der Wind  steht immer noch mit 6 Bft aus Ost, so können wir gleich nach Verlassen des Hafens die Segel setzen. Ein Bullenstander (das Sichern des Baumes, der in der Welle schon mal umschlägt) ist obligatorisch. Immer wieder wechseln die Böen die Richtung und wir haben gut zu tun, die  Segel günstig einzustellen. Am frühen Nachmittag müssen wir sogar vor dem Wind kreuzen, da vor dem nun reduzierten Wind, die Segel nicht stehen bleiben wollen. Vor Limnos segeln wir erst noch ein Stück nach Osten, um die Gewitter vorbei zu lassen, die sich um die Berge der Insel tummeln. Die Bucht, die wir heute ansteuern, (Mourzeflos) bietet guten Schutz, zwar bläst es noch ordentlich über den Strand, aber der Ankergrund hält hervorragend. So verbringen wir eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen genießen wir ein Bad im kühlen Wasser und wollen noch den Tag hier verbringen. Leider besuchen einige Menschen den Strand, die (vergeblich) versuchen ein Feuer zu entfachen . Das gelingt ihnen nur eingeschränkt und so weht beißender Rauch in unsere Richtung. Da gehen wir lieber Anker auf und segeln in Richtung Myrina, dem Haupthafen der Insel und unser heutiges Ziel. Als wir gegen Mittag einlaufen, sind schon alle Liegeplätze am Kai belegt!!!  Also gesellen wir uns zu den beiden anderen Ankerliegern im Vorhafen. Später werden wir auch hier mit
8 Booten liegen.
Nach einem Liegetag (Feiertag), können wir Im nahen Gemüseladen unseren Bedarf decken und segeln am nächsten Morgen weiter in die Bucht Agios Pavlos (Namensgeber soll der Apostel Paulus gewesen sein) und sind auch hier wieder das einzige Boot.

Hafenbecken Myrina

Der nächste Tag verspricht auffrischenden achterlichen Wind für die Weiterreise – nicht schon wieder „Geigekurs“. Also Anker hoch und auf nach Agios Efstratios, einer sehr kleinen Insel südlich von Limnos, um morgen von dort aus einen besseren Windwinkel zu haben. Dort im Hafen steht natürlich immer Schwell und das innere Hafenbecken ist schon besetzt. Also gehen wir im riesigen Fährhafen ganz unter die Molenmauer, hier ist es erträglich und da morgen Früh keine Fähre erwartet wird, können wir auch bis 0700 schlafen.

Naturschutzgebiet nördliche Sporaden

Dann geht es aber vor dem Frühstück los auf die 52 sm bis Kyra Panagia, einer nahezu unbewohnten Insel der nördlichen Sporaden. Diese liegt in einem Meeresnaturpark mit erheblichen Einschränkungen. Hier sollen Vögel, Jungfische und die letzten Kegelrobben geschützt werden. In der Nähe der Insel Piperi entdeckt Dagmar dann auch eine Flosse einer jagenden Robbe. Das Ankern auf Kyra Panagia ist nur in zwei Buchten erlaubt, wir wählen die Südliche. Für die Jahreszeit sind hier schon zahlreiche Boote vor Anker, wir finden aber an unserem Lieblingsplatz ausreichend Schwoiraum.

Jetzt geht es wieder los…..

Es ist schon spät in diesem Jahr, weil wir in den letzten Monaten viel unterwegs waren Deutschland, Österreich, Norwegen waren unsere Ziele. Allesamt sehr schön!
Außerdem (fast wie immer) gab es noch einige unvorhergesehene Arbeiten an Bord wie Badeleiter Schweißen lassen, Motor der Ankerwinsch tauschen, Toilettenschläuche erneuern, Badeplattform schleifen usw. , die dann doch drei Wochen in Anspruch genommen haben.

Der Kranmeister geht immer sehr vorsichtig mit unserem Schatz um.

Zugegeben, wir arbeiten nicht jeden Tag bis Sonnenuntergang.

Der Neue!
Unser Alter war leergelaufen und muß umfangreicher in Stand gesetzt werden, bevor wir ihn verkaufen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt sind wir aber unterwegs. Wir hatten schon drei sehr schöne Segeltage über Limenaria/Thasos, Ormos Koinira nach Kamariotossa/Samothraki.

kommunikative Runde

Die nächsten Tage wird das Wetter eher wechselhaft werden und wir warten auf ein Wetterfenster um nach Limnos zu segeln.

Freunde meiner Geschwister auf Thasos

das erste Bad

Temperatur ok und erfrischend

Congestus und Lenticularis

Vegan geht auch mal, lecker!

DinghyGarage an der Taverne Faros im Ormos Koinira